Die Entwicklung der Wandkarten im 20. Jahrhundert bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts
On wall maps - main stages of development in the 20th century
Abstract
Wandkarten sind zur Betrachtung aus etwa 2 bis 10 m Entfernung bestimmte Kartenformen, die eine entsprechende Gestaltung voraussetzen. Ihr Einsatz erfolgte im 20. Jahrhundert vorwiegend im Geographie- und Geschichtsunterricht, aber auch in Firmen, Institutionen und in der Verwaltung. Im 20. und 21. Jahrhundert lassen sich drei Entwicklungsphasen unterscheiden: Klassische Phase (1875 bis etwa 1970), Spätphase (nach 1970) und Neuphase. Diese dominierte mit Beginn des 21. Jahrhundert. Bereits in der Klassischen Phase hatte sich als gestalterische Grundtendenz ein stark generalisiertes und auf Fernwirkung ausgerichtetes Kartenbild mit farbiger Wiedergabe der Höhenschichten durchgesetzt. Haupttypen waren physische Wandkarten, Geschichtswandkarten sowie geowissenschaftlich und sozial-ökonomische thematische Karten in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, USA und anderen Ländern. In der Neuphase wurden die traditionellen Wandkarten durch großflächige digitale Display-Projektionen und interaktive Whiteboard-Wandkarten ergänzt bzw. ersetzt. Ihre Anwendung hat derzeit weitgehend hybriden Charakter.
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Wall maps are designed to be read form a distance (about 2 to 10 m), thus relying strongly on generalization of topographic and thematic map features. During the 20th century, wall maps were used at schools in geography and history lessons, but also in the public administration and the private sector. Three stages of development can be observed: (1) a classic period (ca. 1875-1970), followed by (2) a late phase of analogue products and (3) digital formats. In recent years, traditional analogue wall maps have been complemented or even replaced by digitally projected images and interactive whiteboards resulting in a rather hybrid scope of application.